Der Auto­bahn­an­schluss Rotkreuz

Mehr Kapa­zi­tät für rei­bungs­lo­sen Verkehr
Staus sind nicht nur ärger­lich, sie sind auch ein Sicher­heits­ri­siko. Der Auto­bahn­an­schluss Rot­kreuz über­schritt in Spit­zen­stun­den regel­mäs­sig seine Kapa­zi­täts­gren­zen. Das Resul­tat waren Rück­staus bis zur Auto­bahn und eine ste­tig stei­gende Anzahl von Unfäl­len. Zudem ent­sprach auch die Ent­wäs­se­rung des Auto­bahn­net­zes nicht mehr den aktu­el­len Gewäs­ser­vor­schrif­ten. Das Auto­bahn­ab­was­ser gelang über Ölab­schei­der ohne Behand­lung in den Vor­flu­ter und von dort in den Zuger­see. Somit war auch hier eine Sanie­rung not­wen­dig. Das Bun­des­amt für Stras­sen­bau (ASTRA), das Tief­bau­amt des Kan­tons Zug und die Gemeinde Risch/Rotkreuz beauf­trag­ten die Hen­auer Gug­ler AG des­halb mit der Gesamt­pla­nung und Bau­lei­tung des Pro­jekts. Um eine adäquate Lösung zu ermit­teln, die alle Ansprü­che prä­zise erfüllte, ana­ly­sierte man zunächst die Aus­gangs­lage im Detail.

An den Kno­ten zeigt sich die Kunst des Netze-Knüpfens. 

Bau­di­rek­tor Heinz Tänn­lerBei der Eröff­nung des sanier­ten Auto­bahn­an­schlus­ses Rotkreuz

Genau­este Berechnungen
Die bei­den ehe­ma­li­gen Anschluss-Kno­ten waren als T‑Knoten aus­ge­bil­det. Um die Kapa­zi­tä­ten zu erhö­hen ent­wi­ckelte die Hen­auer Gug­ler AG zahl­rei­che Kno­ten­va­ri­an­ten. Ihre Leis­tungs­fä­hig­keit berech­nete man je Vari­ante mit der Soft­ware «Kno­simo», Krei­sel oder Ampel. Das Gesamt­sys­tem der Kno­ten und der Ver­flech­tungs­stre­cken prüfte man mit der Soft­ware «Vis­sim». So konnte man ermit­teln, inwie­fern sich die bei­ein­an­der­lie­gen­den Kno­ten beein­flus­sen. Die Ergeb­nisse führ­ten beim Kno­ten Nord zu einem Krei­sel mit drei Bypäs­sen. Beim Kno­ten Süd hin­ge­gen ver­ab­schie­dete man sich auf­grund der ungüns­ti­gen Ver­hält­nisse der Ver­kehrs­ströme von einer Kno­ten­lö­sung. Statt­des­sen ent­schied man sich hier für den Bau einer Brü­cke. Die neue Anlage zur Behand­lung der Stras­sen­ab­wäs­ser plat­zierte man inner­halb der Ein-und Aus­fahrts­rampe des Kno­tens Süd. Sie sollte ein Ein­lauf­bau­werk, ein Absatz­be­cken, zwei Reten­ti­ons­fil­ter­be­cken und ein Pump­werk erhalten.

Stö­rungs­freier Verkehr
Im Jahr 2004 ent­wi­ckelte die Hen­auer Gug­ler AG das Vor­pro­jekt für die Sanie­rung des Auto­bahn­an­schlus­ses, die Anlage zur Behand­lung der Stras­sen­ab­wäs­ser sowie den benach­bar­ten Kno­ten For­ren. Von 2005 bis 2007 kon­zi­pierte man das Bau­pro­jekt, ent­warf die Pläne, erstellte das Aus­füh­rungs­pro­jekt und orga­ni­sierte die Sub­mis­sion der Bau­meis­ter­ar­bei­ten. Die Bau­ar­bei­ten began­nen im Jahr 2008. Ihre Durch­füh­rung erfor­derte höchste Prä­zi­sion, denn die Sanie­rung des Auto­bahn­an­schlus­ses sollte einer­seits den Ver­kehr nicht stö­ren und ande­rer­seits wenig Zeit in Anspruch neh­men. Der Rea­li­sie­rung der Brü­cke stellte sich dabei als beson­ders anspruchs­voll her­aus. Um die Fle­xi­bi­li­tät der Ver­kehrs­füh­rung wäh­rend der Arbei­ten zu gewähr­leis­ten, wan­delte man des­halb den ehe­ma­li­gen Kno­ten Süd pro­vi­so­risch in einen Krei­sel um. Die Brü­cke selbst ist als vor­ge­spannte Stahl­be­ton­kon­struk­tion ange­legt. Ihr Über­bau ist mono­li­thisch mit den Wider­la­gern und den Stüt­zen ver­bun­den. Ihre Fahr­bahn­platte ist zwi­schen 65 cm und 77 cm dick.

400 Meter Lärmschutz
Par­al­lel zur bau­li­chen Erneue­rung des Auto­bahn­an­schlus­ses instal­lierte die Hen­auer Gug­ler AG drei Lärm­schutz­wände mit einer Gesamt­länge von zirka 400 m. Im Früh­ling 2010 über­gab man die Stras­sen­ver­kehrs­an­lage dem Ver­kehr. Die Anlage zur Behand­lung der Stras­sen­ab­wäs­ser nahm 2011 den Betrieb auf. Heute fliesst der Ver­kehr auch in Spit­zen­stun­den wie­der flüs­sig und ohne Rück­stau – trotz zuneh­men­den Verkehrsaufkommens.

Plan Auto­bahn­an­schluss Rotkreuz.
Plan Auto­bahn­an­schluss Rothenburg.