Das Ein­kaufs- und Frei­zeit­zen­trum Sihl­city in Zürich

Eine leben­dige Mischung
60 Ver­kaufs­lä­den, 13 Gas­tro­no­mie­be­triebe, ein Mul­ti­plex­kino mit 9 Kino­sä­len, ein Kul­tur­haus, ein Fit­ness- und Well­ness­cen­ter, ein Ärz­te­zen­trum, ein 4‑Sterne Hotel mit 132 Zim­mern, eine Biblio­thek, ein Kin­der­pa­ra­dies, ein Lie­fer­ser­vice und 16 Stadt­woh­nun­gen: Das von der Total­un­ter­neh­me­rin Karl Stei­ner AG und dem Archi­tek­ten Theo Hotz ent­wi­ckelte Pro­jekt Sihl­city ist ein­drucks­voll. Knapp 100’000 m2 umfasst das Areal an der Sihl an Stelle der ehe­ma­li­gen «Zür­cher Papier­fa­brik». Ent­schlos­sen­heit ver­langte das «grösste pri­vate Hoch­bau­pro­jekt der Schweiz» nicht nur auf­grund der ver­hält­nis­mäs­sig kur­zen Bau­zeit. Denn das Kon­zept sollte glei­cher­mas­sen funk­tio­nale Anfor­de­run­gen erfül­len, den Auf­la­gen des Amts für Städ­te­bau, der Denk­mal­pflege ent­spre­chen und den Ansprü­chen der Nach­bar­schaft genü­gen. 2003 erwarb die «Mit­ei­gen­tü­mer­ge­mein­schaft Sihl­city» das Pro­jekt. Am 1. Juli 2003 began­nen die Bau­ar­bei­ten. Hen­auer Gug­ler plante die Fun­da­tion und das Trag­werk und lei­tete dar­über hin­aus die Inge­nieur­ge­mein­schaft. Weni­ger als 4 Jahre spä­ter, am 22. März 2007 eröff­nete Sihl­city seine Pforten.

Sihl­city ist auf selbst­ver­ständ­li­che Art und Weise an die Stadt und an die öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­tel ange­schlos­sen, ist also keine Insel, son­dern Teil eines grös­se­ren Ganzen. 

Archi­tek­tur­preis Kan­ton ZürichAus­zeich­nung 2013

Zeu­gen der Ver­gan­gen­heit mit neuen Aufgaben
Der um den ehe­ma­li­gen Kamin der Papier­fa­brik ange­ord­nete Kom­plex besteht aus elf Gebäu­de­tei­len. Drei die­ser Gebäude ste­hen unter Denk­mal­schutz und erhiel­ten neue Nut­zun­gen. Der Umbau des ehe­ma­li­gen Kaland­ar­ge­bäu­des, das Geschäfts­haus Gamma, beher­bergt das erste Mode­haus der Firma Peek & Clop­pen­burg in der Schweiz und einige Büro­räume. Im frü­he­ren Aus­rüst­ge­bäude fin­den die Besu­cher das Restau­rant Rüs­te­rei, ein Café, die Sihl­city-Kir­che sowie zwei Säle für kul­tu­relle Ver­an­stal­tun­gen. Im drit­ten Gebäude emp­fängt das 4‑S­terne-Hotel Four-Points-by-She­ra­ton seine Gäste.

Anspruchs­volle Lösun­gen mit hoher Tragkraft
Die neuen Gebäude sind fest im anste­hen­den Bau­grund für die nächs­ten 100 Jahre ver­an­kert. Die Fun­da­tion ist in Berei­chen hoher Bean­spru­chun­gen gezielt ver­stärkt aus­ge­bil­det. Die Unter­ge­schosse wur­den fugen­los rea­li­siert und sind ein­fach im Unter­halt. Vor­fa­bri­zierte schlanke Stüt­zen lei­ten die hohen Las­ten aus dem Ske­lett­bau bis auf die Fun­da­tion ab. Mas­sive Erschlies­sungs­kerne, wie Lifte, Trep­pen­häu­ser und Steig­zo­nen für die Haus­tech­nik gewähr­leis­ten die Sta­bi­li­tät im Erd­be­ben­fall. Auf­grund ihrer gros­sen Spann­weite sind die Decken der Mall und des Kino­be­reichs mit Vor­spann­ka­beln ana­log dem Brü­cken­bau vor­ge­spannt. Das Gebäude Sigma über­spannt den Kalan­der­platz in luf­ti­ger Höhe, eine Stahl­fach­werk­trag­kon­struk­tion über­brückt die Spann­weite von 34 Meter elegant.

Ein aus­ge­wo­ge­nes Areal
2013 erhielt Sihl­city die Aus­zeich­nung guter Bau­ten im Kan­ton Zürich. Dabei lob­ten die Juro­ren die Balance von Tra­di­tion und Inno­va­tion, Gross- und Klein­mass­stäb­lich­keit, Enge und Weite, Schwere und Leich­tig­keit. Trotz aller Unter­schiede ste­hen die Gebäu­de­teile als gleich­be­rech­tigte Part­ner nebeneinander.

Vor­ge­spannte Sicht­be­ton­fas­sa­den Ost, Süd und West (Grund­riss-Sche­ma­schnitte) des Lambda-Gebäu­des (Teil­pro­jekt), wel­ches heute das Kino beher­bergt, mit den Kabel­füh­run­gen im Grund­riss; Aus­schnitt aus Plan 11311–425 vom 01.11.2004.
Vor­ge­spannte Sicht­be­ton­fas­sade Süd (Sys­tem­an­sicht) des Lambda-Gebäu­des (Teil­pro­jekt) mit den ver­schie­de­nen Kabel­la­gen; Aus­schnitt aus Plan 11311–410 vom 01.11.2004
Vor­ge­spannte Sicht­be­ton­fas­sa­den Ost, Süd und West (Sys­tem­an­sich­ten) des Lambda-Gebäu­des (Teil­pro­jekt) mit den ver­schie­de­nen Kabel­la­gen; Aus­schnitt aus Plan 11311–410 vom 01.11.2004